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Attila Hildmann: Der tiefe Fall eines einst gefeierten Vegan-Kochs

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Attila Hildmann

Attila Hildmann war über Jahre hinweg der Inbegriff der veganen Bewegung in Deutschland. Mit millionenfach verkauften Kochbüchern, Medienauftritten und innovativen Rezepten wurde er zum Aushängeschild einer neuen Ernährungsphilosophie. Doch ebenso spektakulär wie sein Aufstieg ist sein Absturz: Aus dem erfolgreichen Koch wurde ein Verschwörungsideologe mit Nähe zu rechtsextremen Kreisen.

Dieser Artikel zeichnet den Weg von Attila Hildmann nach – von der gefeierten Persönlichkeit der kulinarischen Szene hin zur politisch umstrittenen Figur, deren öffentlicher Einfluss heute nahezu vollständig zerstört ist. Dabei wird nicht nur seine Karriere beleuchtet, sondern auch der gesellschaftliche Umgang mit Prominenten, die den demokratischen Diskurs verlassen.

Kurzbiografie

DetailInformation
Vollständiger NameAttila Klaus-Peter Hildmann
Geburtsdatum28. November 1981
Alter (2024)43 Jahre
GeburtsortWest-Berlin, Deutschland
NationalitätDeutsch, türkische Wurzeln
BerufKoch, Autor, Ex-Vegan-Aktivist
Bekannt durchBestseller-Kochbücher (Vegan for Fit)
Aktueller StatusIm Exil (Türkei), international gesucht
Soziale MedienDeaktiviert oder gesperrt
BücherVegan for Fit, Vegan for Youth, u.a.

Wer ist Attila Hildmann?

Attila Hildmann galt lange Zeit als einer der erfolgreichsten deutschen Verfechter der veganen Ernährung. Seine Bücher waren Bestseller, seine Rezepte beliebt, seine Präsenz in Talkshows und Kochsendungen regelmäßig. Als Selfmade-Star mit Migrationshintergrund wurde er zum Symbol für Gesundheit, Selbstoptimierung und Nachhaltigkeit.

Doch ab 2020 veränderte sich sein öffentliches Bild radikal. Mit Beginn der Corona-Pandemie begann Hildmann, Verschwörungstheorien zu verbreiten, sich gegen die deutsche Regierung zu stellen und sich mit der rechten Szene zu solidarisieren. Heute steht er nicht mehr für gesunde Ernährung, sondern für Radikalisierung, Antisemitismus und politische Hetze.

Frühes Leben und beruflicher Werdegang

Geboren wurde Attila Hildmann 1981 in West-Berlin. Als Sohn türkischer Einwanderer wurde er nach dem Tod seines leiblichen Vaters von einer deutschen Familie adoptiert. Seine Kindheit war geprägt von kultureller Vielfalt und später von einer tiefen persönlichen Wandlung.

Der Wendepunkt kam mit dem frühen Tod seines Adoptivvaters – ein Ereignis, das Hildmann dazu brachte, seine Ernährung umzustellen. Die Entscheidung für den Veganismus traf er zunächst aus gesundheitlichen Gründen, später aber auch aus ethischer Überzeugung.

In den 2000er-Jahren begann er, seine Rezepte über Blogs und Social Media zu teilen. 2011 erschien sein erstes Kochbuch, das schnell Aufmerksamkeit erregte. Den endgültigen Durchbruch brachte „Vegan for Fit“, das zu einem der meistverkauften veganen Bücher Deutschlands wurde.

Die Blütezeit als veganer Starkoch

Zwischen 2012 und 2017 war Hildmann omnipräsent:

  • Gastauftritte in Sendungen wie Grill den Henssler, TV total und Markus Lanz.
  • Eigene Produktlinien für vegane Nahrungsergänzungsmittel und Getränke.
  • Tourneen durch Deutschland mit Live-Kochshows und Buchsignierungen.
  • Medienpräsenz als „Deutschlands bekanntester Veganer“ (u.a. Bild, Stern, ZDF).

Er positionierte sich erfolgreich als charismatischer Ernährungsberater, Motivator und Unternehmer. Dabei verband er Lifestyle, Fitness und Ethik in einem modernen Image, das viele junge Menschen ansprach.

Kulinarische Handschrift und asiatische Einflüsse

Besonders bekannt war Hildmann für seine Liebe zur asiatischen Küche. Seine beliebtesten Gerichte kombinierten Aromen aus Japan, Thailand und Korea – alles rein pflanzlich:

  • Veganes Ramen mit Miso-Brühe
  • Thai-Curry mit Kokosmilch und Tofu
  • Buddha Bowls mit frischem Gemüse und Saucen auf Cashew-Basis

Diese Rezepte zeigten, dass vegane Küche weder langweilig noch eintönig sein muss. Im Gegenteil: Hildmann verstand es, mit Gewürzen, Texturen und Farben zu spielen – eine Fähigkeit, die ihn von vielen anderen Autoren unterschied.

Politische Radikalisierung und Verschwörungstheorien

Mit dem Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 kam der Bruch: Attila Hildmann begann öffentlich, gegen die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung zu hetzen. Was zunächst wie Kritik am Lockdown wirkte, eskalierte rasch:

  • Er verbreitete antisemitische Theorien über eine angebliche „Weltregierung“.
  • Er nannte sich selbst einen „ultrarechten Verschwörer“.
  • Er rief zu Widerstand gegen die Regierung auf und verherrlichte Gewalt.
  • Er verbreitete Fake News über Impfstoffe und die WHO.

Plattformen wie Instagram, Facebook und YouTube sperrten seine Konten. Auch große Händler wie Amazon nahmen seine Bücher aus dem Sortiment.

Die Staatsanwaltschaft Berlin leitete Ermittlungen wegen Volksverhetzung, öffentlicher Aufforderung zu Straftaten und Beleidigung ein. Ein internationaler Haftbefehl wurde erlassen.

Flucht ins Ausland und Exil in der Türkei

Als sich die Ermittlungen in Deutschland verschärften, setzte sich Hildmann ins Ausland ab – zunächst nach Griechenland, später in die Türkei. Da er auch die türkische Staatsbürgerschaft besitzt, ist eine Auslieferung durch die Türkei bislang nicht erfolgt.

Seitdem lebt er weitgehend zurückgezogen, seine digitalen Kanäle wurden geschlossen, öffentliche Auftritte finden kaum noch statt. Dennoch kursieren immer wieder Videos und Aussagen von ihm in rechten Telegram-Gruppen.

Ehemalige Weggefährten und sozialer Bruch

Während seiner Erfolgsjahre arbeitete Hildmann mit bekannten Köchen und Mediengrößen zusammen – darunter auch Tim Mälzer, der sich später deutlich von ihm distanzierte.

Auch viele ehemalige Freunde und Familienangehörige wandten sich ab. Medienberichte zeigen, dass er heute weitgehend isoliert lebt. Die vegane Community, die er einst maßgeblich mitprägte, grenzt sich klar von ihm ab.

Öffentliche Wahrnehmung und mediale Einordnung

Die meisten deutschen Medien bezeichnen Hildmann heute als „gefallenen Star“ oder „abgedrifteten Extremisten“. Seine ehemals große Anhängerschaft ist verschwunden.

Während er früher für Aufklärung über gesunde Ernährung stand, gilt er heute als abschreckendes Beispiel für die Gefahr politischer Radikalisierung in digitalen Echokammern.

Viele fragen sich: Wie konnte es so weit kommen? Psychologen und Politologen führen Hildmanns Fall auf eine Mischung aus Persönlichkeitsstörungen, narzisstischem Verhalten und struktureller Radikalisierung durch digitale Netzwerke zurück.

Der Schaden für die vegane Bewegung

Auch die vegane Szene in Deutschland hat unter Hildmanns Abstieg gelitten. Viele Aktivistinnen und Aktivisten sehen sich seither mit Vorurteilen konfrontiert.

Organisationen wie ProVeg und PETA Deutschland haben sich öffentlich von ihm distanziert und betont, dass Veganismus mit Menschenrechten, Offenheit und Toleranz einhergehen muss.

In einem Klima, das ohnehin von Unsicherheiten geprägt war, trug Hildmanns Radikalisierung dazu bei, wichtige gesellschaftliche Diskussionen zu erschweren.

Aktuelle Situation und Zukunftsperspektiven

Derzeit lebt Attila Hildmann laut Behördenangaben im Exil in der Türkei, wo er sich dem deutschen Rechtssystem entzieht. Eine Rückkehr nach Deutschland wäre mit einer sofortigen Festnahme verbunden.

Seine öffentlichen Aktivitäten sind minimal, sein Einfluss ist stark zurückgegangen. Es gibt weder neue Bücher noch Medienauftritte – auch weil keine Plattform mehr mit ihm zusammenarbeitet.

Ein Comeback scheint ausgeschlossen.

Fazit

Attila Hildmanns Geschichte ist ein einzigartiges Beispiel für einen kometenhaften Aufstieg und ebenso tiefen Fall. Vom gefeierten Koch und Bestsellerautor zum politisch isolierten Verschwörungstheoretiker – seine Biografie ist ein Mahnmal dafür, wie gefährlich Ideologisierung, Echokammern und digitale Radikalisierung sein können.

Er steht heute nicht mehr für pflanzliche Ernährung oder kulinarische Kreativität, sondern für Spaltung, Hass und Desinformation.

Die Frage, ob seine frühen Leistungen Bestand haben, bleibt offen – doch eines ist sicher: Attila Hildmann wird nie wieder die Rolle einnehmen, die er einst hatte.


Häufig gestellte Fragen

Wer ist Attila Hildmann?
Attila Hildmann war ein bekannter veganer Koch und Autor, der durch radikale politische Äußerungen in Verruf geriet und heute im Exil lebt.

Was ist aus Attila Hildmann geworden?
Er lebt derzeit in der Türkei und wird in Deutschland mit Haftbefehl gesucht. Seine sozialen Medien sind gesperrt, sein öffentlicher Einfluss ist stark zurückgegangen.

Welche Kochbücher hat Hildmann geschrieben?
Bekannt wurde er durch Werke wie Vegan for Fit und Vegan for Youth, die sich millionenfach verkauften.

Wie steht die vegane Community zu ihm?
Die vegane Szene hat sich klar von ihm distanziert und lehnt seine politischen Positionen entschieden ab.

Warum wurde Attila Hildmann radikal?
Psychologische und soziologische Studien deuten auf eine Kombination aus Persönlichkeitsstruktur, Selbstradikalisierung und digitaler Desinformation hin.

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